Welches Badefass passt zu mir?

Welches Badefass passt zu mir?

Für unser Badefass sind zahlreiche Begriffe im Umlauf: Badefass, Badezuber, Hot Tub, Badetonne und viele mehr. Gemeint ist in der Regel: Ein Holzfass mit einem Ofen, der das Wasser im Fass erhitzt. Hierauf liegt auch das Hauptaugenmerk dieses Blogs.

Darüber hinaus gibt es gibt es zahlreiche Badefass-Typen, Formen und Öfen, die ich dir auf dieser Seite mit all ihren Vor- und Nachteilen vorstelle.

Badefass Typen

Das klassische Schwedenfass aus Holz

Das klassische „Schwedenfass“ ist ein in Fassbauweise konstruiertes Rund oder Oval aus Holz, welches auf einer Holzplatte steht, worauf Holzsitzbänke montiert sind.

  • Vorteile
    • Holzoptik/Charme
    • Authentisches Badefassfeeling
    • Nachhaltig durch Naturprodukt Holz
    • Preisgünstig in der Anschaffung (ca. 1.500 – 3.000 €)
  • Nachteile
    • Witterungsanfällig, dadurch erhöhter Pflegeaufwand (Reinigung, Ölung/Lackierung, Schleifen) und vergleichsweise kurze Lebensdauer (4-8 Jahre)
    • Stellenweise harzt das Holz aufgrund des permanenten Wasserdrucks, was teils unangenehm sein kann, wenn das Harz an Rücken oder Po kleben bleibt

Badefass aus Kunststoff (Hot Tub)

Mit Hot Tubs sind heute meist Badefässer gemeint, die innen mit einem Kunststoff-Becken (GFK, Fiberglas) versehen sind. Die äußere Verkleidung ist hingegen variabel und kann ebenso aus Kunststoff, aber auch aus Holz bestehen und so die Optik eines klassischen Schwedenfasses imitieren. In Hot tubs sind oft auch Massagedüsen oder Beleuchtungen verbaut, womit der Hot tub praktisch schon ein Whirlpool ist und oft auch so bezeichnet wird.

  • Vorteile
    • Außenverkleidung nach Geschmack wählbar (Kunststoff, Holz)
    • Vergleichsweise hohe Lebensdauer von über 10 Jahren
    • Vergleichsweise geringer Pflegeaufwand
  • Nachteile
    • Teuer in der Anschaffung (ca. 2.500 -5.000 €)
    • Kunststoffeinsatz macht das Fass meist kleiner

Badefass Form

Unabhängig ob aus Holz oder Kunststoff, sind die meisten Badefässer in verschiedenen Formen erhältlich: Runde, ovale, oder bei Badefässern aus Kunststoffen auch eckige oder sechskantige Modelle.

Hier kommt es ganz auf den eigenen Geschmack und darauf, für wie viele Leute das Badefass ausgelegt sein soll, an.

Wir haben uns für ein ovales Badefass für bis zu 8 Personen entschieden. Ausschlaggebend war für uns, dass man sich selbst als großgewachsener auch mal lang machen kann, sich mit mehreren Personen besser verteilen kann und man sich nicht auf den Füßen steht. Außerdem kann man bei der ovalen Form einzelne Abdeckungselemente wunderbar als „Tisch“ nutzen.

Ofenarten

Kommen wir zum Herzstück eures Badefasses: Dem Ofen, bzw. der Heizung.

Klassischerweise kommt das schwedische Badefass mit einem leistungsstarken Aluminium- oder Edelstahl-Ofen zur Holzverfeuerung daher. Alternativ werden aber auch Modelle mit Pelletofen oder Elektroheizung angeboten.  

Holzofen

Der Holzofen (als Schwerkraftofen) ist die authentischste Art und Weise, ein Badefass zu beheizen – aber auch die aufwendigste: Du musst Holz beschaffen und lagern. Wenn du es selbst machst auch schneiden, spalten und trocknen. Beim Heizvorgang musst du die ganze Zeit dabei sein, alle 15-30 Minuten nachlegen, teils über mehrere Stunden (vor allem bei niedrigen Außentemperaturen). Asche muss entsorgt und der Ofen regelmäßig gereinigt werden. Oder kurz: Die Beheizung mit Holzofen ist ziemlich zeitaufwendig.

Meine Empfehlung: Ein Holzofen macht vor allem dann Sinn, wenn man sein Holz selber macht und den Zeitaufwand nicht als lästig empfindet. Wer Scheitholz beispielsweise getrocknet für 50-70 € den Raummeter kauft, wird schnell feststellen, dass auch ein mit Holz befeuerter Ofen hohe Kosten verursacht (wie hoch der Holzverbrauch sein kann, zeige ich hier). Letztlich sollte man schon Spaß und Freude an der ganzen „Arbeit“ haben und sie idealerweise als Hobby verstehen.

  • Vorteile
    • Authentisches „Feuer-machen“ Feeling
    • Schnelle Wärmeerzeugung
    • Niedrige Betriebskosten, wenn Holz selbst gemacht wird
  • Nachteile
    • Alle 20-30 Minuten muss Holz nachgelegt werden
    • Verursacht Dreck und Asche
    • Signifikante Betriebskosten, wenn Holz eingekauft wird
    • Holzlagerung erfordert Platz
    • Rauchgase

Pelletofen

Als Alternative zum Holzofen haben sich in letzter Zeit vermehrt Pelletöfen etabliert. Kein Wunder, werden diese auch für die Beheizung von Häusern und Wohnungen immer beliebter.

  • Vorteile
    • Der Ofen wird automatisch mit Pellets beschickt
    • Fernsteuerung meist via App/Smart Home möglich
    • Wunschtemperatur lässt sich exakt einstellen
    • Weniger Dreck
    • Einfachere und platzsparendere Lagerung von Pellets gegenüber Scheidholz
  • Nachteile
    • Teurer als vergleichbarer Holzofen
    • Ofen ist aufgrund der vielen elektronischen und mechanischen Bauteile deutlich größer und störungsanfälliger
    • Pellets sind teuer als Holz
    • Rauchgase

Innen- oder Außenofen?

Mit Holz oder Pellets befeuerte Öfen sind bei runden Badefass-Modellen sowohl als Innenofen als auch als Außenofen verfügbar.

Ein Innenofen ist im Badefass integriert, bzw. ragt in dieses hinein. Ein Außenofen steht hingegen außerhalb des Fasses und ist mittels eines Zu- und Ablaufschlauches mit dem Fass verbunden.

Für den Innenofen spricht, dass er platzsparend aufgestellt werden kann und je nach Modell effizienter arbeitet: Durch den unmittelbaren Kontakt zwischen Ofenwand und Wasser wird nämlich ein Großteil der Wärme direkt an das Wasser abgegeben, was vorteilhaft ist.

Gegen ihn spricht, dass er den Platz im Badefass reduziert und schlechter zu warten, bzw. reinigen ist.

Ein Außenofen schafft Platz im Badefass, insbesondere bei ovaler Bauform und ist als Schwerkraftofen konstruiert. Allerdings strahlt er mehr Wärme an die Umgebung ab, weshalb er etwas ineffizienter arbeitet als der Innenofen.

Meine Meinung:
Wer den Platz hat, sollte zum Außenofen greifen.    

Elektroheizung

Als weitere Alternative kommt eine elektrische Heizung in Betracht. Die Leistungsspanne verfügbarer Modelle beträgt ungefähr 3-20 kW, wobei Heizungen bis 5kW eher zum „zuheizen“ geeignet sind. Eine 3kW Heizung erwärmt das Wasser um etwa 1 bis 2 Grad die Stunde (je nach Außentemperatur und Wassermenge). Um in etwa auf die Leistung eines > 30 kW Holzofen zu kommen (5 bis 9 Grad die Stunde) braucht es mindestens eine 15 kW Elektroheizung.

Aber Achtung beim Stromverbrauch: Der Betrieb einer 15 kW Heizung kostet pro Stunde etwa 4,50 € (15 kWh x 0,30 €). Bei einem 5-stündigen Aufheizvorgang sind das eben mal 22,50 €. Macht mandas mehrmals im Monat wird der Verbrauch ein echter Kostenfaktor.

  • Vorteile
    • Platzsparend
    • Keine Rauchgase
    • Vergleichsweise günstig in der Anschaffung
  • Nachteile
    • Kein typisches „Badefass-Flair“
    • Hohe Betriebskosten (Strom)

Meine Meinung:
Ein ausschließlicher Betrieb mit einer großen Elektroheizung (über 15 kW) käme für mich nicht infrage, weil schlicht zu teuer. Da kann man auch gleich einen Whirlpool nehmen. Eine kleine 3-6 kW-Heizung kann für die Sommermonate hingegen interessant sein, weil weniger Heizleistung benötigt wird und keine Rauchgase entstehen, die insbesondere im Sommer problematisch sind.  

Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe stellt sozusagen die verbrauchseffizientere Elektroheizung dar, da sie zwar auch mit Strom betrieben wird, die Heizleistung allerdings durch eine andere, energieeffizientere Methode produziert wird. Die Heizleistung ist allerdings begrenzt und die Anschaffung ist vergleichsweise teuer.

  • Vorteile
    • Keine Rauchgase
    • Verbrauchsvorteil ggü. konventioneller Elektroheizung
    • Neben Heizung auch Kühlung möglich (z. B. im Sommer)
  • Nachteile
    • Leistungsstarke Geräte sind teuer in der Anschaffung
    • Gegenüber Holz immer noch vergleichsweise hohe Betriebskosten

Gasofen

Als letzte Alternative möchte ich euch den Gasofen präsentieren. Die Kombination findet man zwar selten, vereint aber viele Vorteile der vorgestellten Ofenarten in sich: Die Heizleistung ist mit der eines Holzofens zu vergleichen. Dafür entstehen keine Rauchgase und es muss nicht ständig Holz nachgelegt werden. Die Betriebskosten bewegen sich deutlich unter denen einer Elektroheizung und die Heizung selbst ist vergleichsweise platzsparend.

  • Vorteile
    • Keine Rauchgase
    • Platzsparend
    • Lange Brenndauer (Gasflasche)
  • Nachteile
    • Vergleichsweise teure Anschaffung
    • Ggü. Holz immer noch vergleichsweise hohe Betriebskosten

Meine Meinung:
Ein echter Geheimtipp für all diejenigen, die wegen Rauchgasen Probleme mit dem Nachbarn bekommen würden.